von Jutta Schumacher
Als ich gehört habe, dass in Groß-Enzersdorf eine Plattform zur Betreuung der bei uns untergebrachten Flüchtlinge gegründet wird, war ich sogleich begeistert von dieser Idee. Zu lange schon habe ich die Berichte und Meldungen in den Medien verfolgt, ohne konkret gewusst zu haben, wie und wo ich persönlich helfen kann. Das Bedürfnis danach war stark vorhanden, wo soll und kann man sich engagieren? Was macht Sinn? Wo wird am meisten gebraucht? Wieviel Zeit habe ich dafür?
Beim Treffen im Heimatmuseum habe ich sogleich den Bereich erkannt, der für mich am besten passt. Ich habe mich bereit erklärt, für eine virtuelle Spendenplattform zu sorgen. Am Computer arbeiten, Emails schreiben, Listen erstellen, die Spenden organisieren, Angebot und Nachfrage zusammenbringen, das sind Dinge, die ich gerne und gut mache und wo ich mich einbringen kann. Gleichzeitig gibt es auch eine Facebook-Gruppe mit dem gleichen Ziel. Facebook ist so gar nicht meines, das können ruhig die Jüngeren machen, habe ich mir gedacht und es funktioniert parallel wunderbar.
Eine virtuelle Spendensammlung deshalb, weil es uns an einem Lagerraum mangelt, so war die Idee, dass alle Spender/innen die Dinge zu Hause lagern, bis sie gebraucht werden. Bei Abruf erfolgt Lieferung. Nun, in der Praxis funktioniert es dann doch nicht ganz so einfach, außerdem muss Kleidung auch probiert werden und soll natürlich auch gefallen. Daher haben wir am 31. Oktober beim Begegnungscafé eine direkte Spendenausgabe organisiert. Nach einem Aufruf im Internet und per Email waren im Nu Säcke und Schachteln geliefert worden und Jana, Johanna und ich haben in kürzester Zeit einen Ausgaberaum im Keller des Pfarrheims hergerichtet. Da kam mir meine langjährige Erfahrung als Mitarbeiterin des Pfarrflohmarktes voll zugute! Wir waren überwältigt von der Fülle der zur Verfügung gestellten Gegenstände. Es scheint so, als geht es vielen anderen auch so wie mir – der Wunsch zu helfen ist einfach da, und wenn es dann einen Aufruf gibt, sind viele froh, etwas tun zu können. Großer Zusammenhalt war spürbar.
So konnten wir warme Stiefel, Jacken und Pullover an den Mann/die Frau bringen, und für ein 5 Wochen altes Baby waren ebenfalls genug Kleidung und Windeln vorhanden. Der gewünschte Barttrimmer konnte ebenso organisiert werden wie ein lang ersehnter Trainingsanzug in der richtigen Größe.
Die Lagerung des Restbestandes im Kellerraum des Pfarrheims ist derzeit nur eine Übergangslösung, es wird also weiter nach einem dauerhaften Platz gesucht – vielleicht weiß jemand etwas?
Ich möchte mich bei allen, die uns unterstützen, sehr herzlich bedanken und ich werde mich gerne wieder mit einer Liste melden (bzw. Jana und Margit über Facebook bzw. Homepage), sobald wir wieder konkreten Bedarf haben.
Es ist einfach schön, etwas tun zu können!
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